Grundbackbuch fein gebacken
Das Grundkochbuch

fein gebacken!


Etwas einfallslos anmutende Zusammenstellung verschiedenster Backrezepte.

Autor: , • Verlag:

Kochbuch-Rezension

Cornelia Schinharl dürfte vielen Kochbuchlesern ein Begriff sein als ein der erfolgreichsten deutschen Kochbuchautorinnen. Sie hat an unzähligen Kochbüchern – früher bei der GU Basic-Reihe, nun für den Kosmos-Verlag – mitgewirkt. An ihrem Namen kommt man, gerade bei allem was Grundkoch- oder -backbuch angeht, nicht vorbei.

Als ich „fein gebacken!“ das erste Mal in der Hand hielt, war ich noch recht optimistisch. Die Haptik ist trotz des Softcover-Einbands recht ordentlich, das Format zwar ungewöhnlich, aber doch gefällig. Die Rezepte – alle auf den ersten Blick ganz ordentlich. Als Hobbyköchin, die oft mit dem Backen eher auf Kriegsfuß steht, erhoffte ich mir von diesem Grundbackbuch endlich gelingsichere Rezepte, die meine Rührteig-Aversion endlich durch überzeugende Ergebnisse beiseite schiebt. Doch so weit sollte es nicht ganz kommen…

Das Backbuch untergliedert sich in folgende Kapitel:

  • Zubehör und Zutaten
  • Rührteig
  • Biskuitteig
  • Mürbeteig
  • Hefeteig
  • Quark-Öl-Teig
  • Blätterteig und Plunderteig
  • Brandteig
  • Strudelteig
  • Baiser
  • Spezialkuchen
  • Ohne Ofen

Jedes Kapitel beginnt mit einem Grundrezept, das dann im weiteren Verlauf abgewandelt und anspruchsvoller gestaltet wird.

Die Rubrik „Das ist wirklich wichtig!“, die nahezu jedes Rezept ziert, versetzt mich – gerade mit meiner Geschichte an misslungenen Kuchen – erstmal in Verzückung. Ich erhoffe mir Antworten und Geheimtipps für meine bisher ungelösten Backprobleme. Doch beim genaueren Hinsehen werde ich enttäuscht – denn genaugenommen wird diese Rubrik einfach mit banalen Hinweisen gefüllt, die sich in den meisten Fällen ohnehin im Rezept finden.

Auch bei der Auswahl möglichst interessanter Rezepte zögere ich. So richtig ansprechend finde ich die meisten nicht. Über ein „in Ordnung“ geht meine Begeisterung nicht hinaus. Es wirkt alles etwas ausgelutscht, langweilig und bieder, mir fehlt einfach das gewisse Etwas, das Besondere, das dieses Backbuch von den unzähligen anderen auf dem Markt verfügbaren abheben würde.
Ebenso habe ich es vermisst, dass mit alternativen Mehlen gearbeitet wird. Es gibt gerade mal eine Handvoll Rezepte, die ein anderes Getreide als Weizen vorsehen, auch Vollkornmehl kommt kaum zum Einsatz.

Kochbuchtest - Selbst gekocht

  • Einfacher Rührkuchen mit Zitrone

    Einfacher Rührkuchen mit Zitrone

    Zuerst kam der „Einfache Rührkuchen mit Zitronen“ dran, gleich das erste Rezept im Buch. Rührkuchen ist bei mir meist ein schwieriges Thema, der gelingt selten auf Anhieb. Zwar hat er bei mir länger gebraucht, als im Rezept angegeben, aber unter dem Strich ist er gelungen. Sehr säuerlich, sommerlich, frisch. Recht trocken.

  • Karottenkuchen mit Walnüssen

    Beschwingt vom Erfolg des ersten Rührkuchens (wo mir doch so viele vorher misslungen waren), wagte ich mich an den Karottenkuchen mit Walnüssen, bei mir aber ohne Walnüsse. Leider konnte ich den Erfolg des Zitronenkuchens nicht wiederholen. Der Teig war viel zu feucht und der Kuchen ist vollständig in sich zusammengefallen, sobald er aus dem Ofen kam. Ein bemitleidenswerter Anblick. Geschmacklich in Ordnung, aber weniger Flüssigkeit!

  • Flammkuchen Elsässer Art

    Flammkuchen Elsässer Art

    Der „Flammkuchen Elsässer Art“ schmeckt recht ordentlich, das Rezept gelingt so, wie es soll. Der Boden ist dünn und knusprig und der Belag schön saftig. Was sich mir allerdings nicht erschließt: warum man für den Belag Magerquark, Schmand und Öl zusammenrühren soll und nicht gleich Schmand pur oder Saure Sahne nimmt. Ebenso wird das komplette Blech mit dem Flammkuchenteig befüllt und nicht in einzelnen Fladen gebacken. Darüber habe ich mich hinweggesetzt. Die Zubereitung des Teig erscheint mir – gerade in Hinblick auf die Bezeichnung „Grundbackbuch“ – etwas umständlich. Das Ergebnis war gut, das nächste Mal würde ich aber auf ein anderes, etwas einfacheres Rezept zurückgreifen.

  • Laugenbrezeln mit Meersalz

    Laugenbrezeln mit Meersalz

    Zu guter Letzt: die „Laugenbrezeln mit Meersalz“. Mit einigen Abwandlungen des Rezeptes (die Backzeit war bei mir viel länger als im Rezept angegeben) sind die Brezen richtig gut geworden. Die wird es sicher wieder geben. Ziemlich aufwändig, aber lecker.

Weitere Meinungen zum Buch fein gebacken!:

Kochbuchfazit

Ordentlich – ja. Herausragend – definitiv nicht.
Mir fehlt die Kreativität in den Rezepten, das ganze Buch wirkt unausgegoren, schnell auf den Markt geworfen und es löst keine Begeisterung aus. Für ähnliches Geld gibt es Grundbackbücher auf dem Markt, die deutlich besser das erreichen, was sich dieses Buch vorgenommen hatte – ein ansprechendes Einsteigerbackbuch zu sein.


fein gebacken!

Das Grundkochbuch

Autor: Christa Schmedes, Cornelia Schinharl
ISBN13: 978-3440125922
Erstveröffentlichung: 2011
Fotograf: Alexander Walter
Softcover, 240 Seiten



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