Auf „Die Stuber“ ist Verlass. In dieser etwas weniger umfangreichen Abwandlung vom Klassiker „Ich helf Dir kochen“ geht es nur um Kuchen, Torten und Gebäck.
Hedwig Maria Stuber ist besonders für ihr Universalkochbuch „Ich helf Dir kochen“ bekannt, das seit 1955 auf dem Markt ist und viele Fans hat. Letztere haben der Autorin angeblich den Anstoß dazu gegeben, ein zusätzliches Backbuch zu veröffentlichen.
Vom Aufbau, Layout und der Beschreibung der Rezeptanweisungen ist das Buch stark an „Ich helf Dir kochen“ angelehnt. Es gibt ein Einleitungskapitel zu „Grundlagen des Backens“, in dessen Rahmen die wichtigsten Zutaten, Hilfsmittel, verschiedene Teigarten und Cremes und Glasuren behandelt werden. Die Rezepte sind immer auf Grundrezepten aufgebaut und verständlich beschrieben. Wie schon bei „Ich helf Dir kochen“ ist also Lernen und Kreativität eher gewünscht als striktes Befolgen von Anweisungen. Das Grundlagenkapitel ist sehr übersichtlich und informativ.
Schon auf dem Cover wird ein Extra mit Empfehlungen für glutenfreie Kuchen angekündigt. Innen wird dann erklärt, dass sich die Autorin anlässlich der Sprue-Erkrankung (Glutenunverträglichkeit) der Enkelin mit diesem Thema befasst hat. Rezepte, die glutenfrei zuzubereiten sind, wenn man bestimmte Zutaten durch die empfohlenen Varianten ersetzt, sind mit einem Symbol gekennzeichnet. Dies ersetzt für Betroffene dieser Unverträglichkeit sicherlich kein spezielles Backbuch, ist aber ein nettes Entgegenkommen.
Die anderen Kapitel sind: Kuchen, Stückgebäck, Obstkuchen und Obsttorten, Torten, Rouladen und Schnitten, Dessertkuchen, Weihnachts- und Teegebäck, Brot & Brötchen sowie pikante Kuchen und Gebäcke. Zum Schluss folgt ein Register. Es finden sich Rezepte zu jeder Jahreszeit und zu den verschiedensten Anlässen, vom einfachen Kastenkuchen bis hin zur aufwändigen Schokotorte. Etwas Besonderes ist auch der Teil „Brot & Brötchen“, den man sicherlich nicht in jedem Backbuch findet. Warum statt Kuchen nicht mal eigene Croissants oder Brezel herstellen?
Vom Umfang her kommt „Ich helf Dir backen“ nur auf etwa die Hälfte der Seitenzahl von „Ich helf Dir kochen“ und ersetzt damit nicht unbedingt die Anschaffung mehrerer andere Backbücher, ist also weniger universal als „Ich helf Dir kochen“. Dafür ist es aber auch deutlich handlicher und leichter.
Das Schöne an den Koch- und Backbüchern von Hedwig Maria Stuber ist: Sie halten, was sie versprechen. Was im Vorwort an Anspruch und Leistung des Werkes genannt wird, kann nach eingehender Beschäftigung mit dem Buch meist bestätigt werden. In diesem Fall ist das die Zielgruppe: Die Autorin möchte sich sowohl an Neulinge im Backen als auch an Profis wenden. Dank der auf einfachen Grundrezepten aufgebauten Kuchen, Torten und Kekse findet in „Ich helf Dir backen“ wirklich jeder etwas für seine Schwierigkeitsstufe.
Wie schon bei „Ich helf Dir kochen“ festgestellt, liegt der Schwerpunkt deutlich auf Traditionellem und Klassischem und weniger bei Ausgefallenem und Modernem, was aber nicht unbedingt als negativ zu bewerten ist.
Birnenkuchen mit Mohnstreuseln schmeckt wirklich gut – am besten mit frischer Schlagsahne. Wer keine Birnen mag, tauscht diese einfach gegen Äpfel.
Aromatischer Apfelkuchen mit Mandelblättern – Perfekt zu Tee und Kaffee. Lässt sich in der Springform aber auch in einer größeren Auflaufform backen.
„Ich helf Dir backen“ von Hedwig Maria Stuber ist sehr informativ und hält sowohl einfache Grundrezepte für Anfänger als auch aufwändigere Backsachen für Fortgeschrittene bereit. Wie das Lexikon im Bücheregal ist es ein guter Anfangs- und Mittelpunkt für die eigene kleine Backbuch-Bibliothek.
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