Dr. Oetker - Studentenfutter

Dr. Oetker Studentenfutter


Ein gelungenes Einstiegs-Kochbuch für Studenten und generell junge Leute mit vielfältigen Rezepten und modernem Design. Nur kleinere Mängel schmälern den insgesamt sehr positiven Eindruck.

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Kochbuch-Rezension

Das Kochbuch Studentenfutter von Dr. Oetker legt schon mit dem Titel seine Zielgruppe fest. Das erste Kapitel  „Vorrat und Küchenausstattung – Ratgeber“ fängt zunächst mit den Grundlagen an: Es wird beschrieben, was an Lebensmitteln und Küchengeräten immer vorhanden sein sollte und was bei den folgenden Rezepten bezüglich der Zeitangaben zu beachten ist. Für Studenten, die gerade aus dem Elternhaus ausgezogen sind und sich das erste Mal selbst um ihr Essen kümmern müssen, ist das durchaus sinnvoll.

Beim Durchblättern wird schnell klar, dass die Rezepte zwar einer logischen Ordnung folgen, aber nicht direkt in Kapitel unterteilt sind. Nur Untertitel wie „Macht richtig satt“ oder „simpel – für Freunde“ lassen eine gewisse Zuordnung erahnen. Erst im Register ganz am Ende sind die Kapitel namentlich benannt. Die Titel sprechen für sich: „Mal was Suppiges“ wird gefolgt von „Pasta – geht immer“. Vegetarier kommen bei „Fleischlos glücklich“ auf ihre Kosten. Außerdem gibt es „Mal wieder das Ordentliches“, „Out of Money“ für den kleinen Geldbeutel, „Home alone“, „Let’s work” und „Süßes zum Vernaschen“. Darauf folgt ein alphabetisches Register.

Die einzelnen Rezepte sind übersichtlich aufgebaut und die Arbeitsschritte verständlich beschrieben. Die Zutatenliste ist durch einen farbigen Kasten deutlich hervorgehoben. Am Ende jedes Rezepts gibt es entweder zusätzliche Tipps, Varianten oder die Kategorie „Dazu passt:…“.

Die vorgeschlagenen Gerichte sind sehr vielfältig: Von gefüllten Paprikaschoten über Aufläufe, Burger und vegetarisches Chili bis hin zu Milchreis und Pfirsich-Kirsch-Gratin. Aus vielen Bereichen finden sich Rezepte; das Kochbuch ist eine bunte und willkürlich-subjektive Zusammenstellung unter der Oberkategorie „Essen für Studenten“, folgt ansonsten aber keiner klaren Thematik. Dass es mehr Rezepte als Seiten gibt, liegt daran, dass in einem Satz erwähnte Varianten auf derselben Seite im Inhaltsverzeichnis als eigenes Rezept gezählt werden.

Die Bilder sind toll: farblich aufeinander abgestimmt, stilvoll eingebettet in das Layout durch ein modernes, ansprechendes Seitendesign. Obwohl sehr bunt, sind die Seiten nicht überladen und der Text ist gut lesbar, Unterteilungen und Hervorhebungen gut erkennbar. Das Format des Buches erlaubt eine praktische Handhabung. Insgesamt ist gerade für die Zielgruppe Studenten beziehungsweise junge Leute die äußere Gestaltung als sehr gelungen zu bewerten.

Aus eigener Erfahrung als Studentin lassen sich allerdings auch einige Kritikpunkte anführen. Berücksichtigt man alle aufgeführten Zutaten und hält sich streng an das Rezept, ist der Einkauf nicht unbedingt so günstig, als dass man es sich jeden Tag leisten könnte, wie es das Vorwort „Satt auch ohne Mensa“ suggeriert. Zwar sind die Zutaten nicht besonders teuer und viele Gerichte verglichen zu anderen Kochbüchern auch recht simpel, doch wer sich die Zubereitung der Dr. Oetker-Studentenfutter-Gerichte jeden Tag leisten kann, ist bestimmt kein BAföG-Empfänger. Ebenso sind die meisten Gerichte nicht ganz so fix auf den Tisch gezaubert, als dass man sie „nach einem langen Tag an der Uni“ gerade mal eben zubereiten könnte oder wollte. Dafür kann man das Kochbuch aber sehr gut hervorholen, wenn man sich mit Freunden trifft und gemeinsam beim Kochen etwas Neues ausprobieren möchte.

Rezepte wie das „Bauarbeiterbrötchen“, „Sandwichtoasts“ oder „Rührei mit Schinken“ halte ich für überflüssig, da wohl auch dem küchenscheusten Studenten bekannt sein sollte, wie man sich ein Brot belegt oder ein Ei brät. An dieser Stelle wird das Bild des ahnungslosen Studenten, der immer nur Fertigprodukte isst oder von Mutti bekocht wird, zu sehr überspitzt.

Ein letzter Mangel bezieht sich auf die Varianten und Abwandlungen, die unter manchen Rezepten beschrieben sind. Möchte man von vorneherein die Abwandlung zubereiten, passt die ursprüngliche Zutatenliste zum Teil nicht mehr dazu. Um Verwirrung zu vermeiden, hilft es, den Tipp im ersten Kapitel zu beherzigen: Erst gründlich lesen, dann anfangen.

Kochbuchtest - Selbst gekocht

  • Putenschnitzel in Kokospanade

    Putenschnitzel in Kokospanade

    Insgesamt haben uns die Putenschnitzel in Kokospanade sehr gut geschmeckt. Besonders diejenigen, die der Kombination aus Herzhaftem und Früchten eher skeptisch entgegenstehen, könnten überrascht sein, wie gut die Zutaten zueinander passen. Da wir befürchteten, eine reine Kokospanade könnte zu süß werden, haben wir die vorgeschlagene Abwandlung eingearbeitet und eine Mischung aus Kokosraspeln und Sesamsamen benutzt, was ich sehr empfehle. Die Minze kann man getrost weglassen. Was ich an diesem sehr leckeren Rezept sehr schade finde, ist, dass Currysauce aus der Tüte verwendet werden soll. Obwohl es ein Kochbuch für Studenten ist, wäre hier eine selbstgemachte Version deutlich besser!

  • Pfirsich-Kirsch-Gratin

    Das Pfirsich-Kirsch-Gratin stillt sehr gut den Appetit auf eine süße, warme Mahlzeit. Es ist sehr einfach zuzubereiten. Bei der Backzeit sollte man sehr aufpassen, da die Eiweißmasse oben schneller schwarz wird, als man denkt. Die Früchte sollte man auf jeden Fall gut abtropfen lassen, da das Ganze sonst sehr wässrig wird.

Kochbuchfazit

Insgesamt ist Dr. Oetkers „Studentenfutter“ ein Kochbuch, das sich sehr gut als Einstieg in die Koch-Welt eignet. Dass es sich für die Zubereitung der alltäglichen Mahlzeiten eines Studenten eignet und die Mensa völlig ersetzt, so wie es der Verlag scheinbar gern hätte, bezweifle ich aus finanziellen und zeitlichen Gründen. Stattdessen passen die Rezepte gut zu mittel-besonderen Anlässen und Besuchen von Freunden. Und nicht zuletzt ist es das perfekte Geschenk für die Wohnungseinweihung oder für WG-Mitbewohner.


Dr. Oetker Studentenfutter

ISBN13: 978-3767009738
Erstveröffentlichung: 2007
95, Gebundene Ausgabe Seiten



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