Tim Mälzers neues Kochbuch
Tim Mälzers grüne Küche

Greenbox


Wer einen Blick in Tim Mälzers „Greenbox“ wagt, stößt auf viele interessante Rezeptideen, in deren Mittelpunkt die Vielfalt der Gemüsewelt steht.

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Kochbuch-Rezension

Tim Mälzer ist in der Kochwelt sehr bekannt. Sein Name ist Synonym für moderne, junge Küche, die in den Medien stark präsent ist. Mälzers Kochbücher „Born to Cook“ und „Born to Cook 2“ machten ihn zu einem der erfolgreichsten Kochbuchautoren in Deutschland.

Das hier im Mittelpunkt stehende Exemplar ist ein Kochbuch, bei dem sich Tim Mälzer auf Gemüse spezialisiert. Auf acht Einführungsseiten erklärt der Starkoch sein Anliegen und beschreibt, was den Leser bei der „Greenbox“ erwartet. Er verweist auf die große Vielfalt an Gemüsesorten und gibt an, bei seinen Rezepten besonders viel Wert auf einen intensiven Geschmack zu legen. Er nennt seine „Greenbox“ „ein Gemüsekochbuch auch für eingeschworene Fleischesser“ und verspricht: „Es ist Einladung und Anleitung zu einer Gemüseküche, in der es an nichts fehlt.“

Werfen Sie einen Blick in Mälzers Greenbox

Es gibt ein Inhaltsverzeichnis für die Infoseiten, die im Kochbuch verstreut zu finden sind und die sich mit folgenden Themen beschäftigen: „Saisonkalender“, „Küchenhelfer“, „UNAMI“, „Hülsenfrüchte“, „Molkereiprodukte“, „Brösel“, „Reispapier & Co.“, „Tofu & Tempeh“, „Kräuter“, „Flüssiges Gemüse“, „Öle“, „Nüsse“, „Räuchern“, „Salzmischungen“ und „Gewürzpasteten“. Das „Haupt“-Inhaltsverzeichnis enthält die Kapitel „GREENBOX – Meine grüne Küche“ (die Einführungstexte), „Rezepte“ und schließlich sieben verschiedene Register: „Register A-Z“, „Register nach Gemüsesorten“, „Register Saisonal“, „Register Einfache Küche“, „Register Wenn es schnell gehen muss“ und „Register Kochen für Gäste“. Dass die Rezepte am Ende des Kochbuches nach so vielen unterschiedlichen Kriterien angeordnet sind, ermöglicht ein gezieltes Suchen und Finden für die verschiedensten Anlässe. Des Weiteren gibt es im Buch verstreut Doppelseiten zu einzelnen Zutaten, wie Spinat oder Mais. Dort werden dann jeweils drei bis vier einfache Rezepte mit dieser Gemüsesorte vorgeschlagen – eine gute Idee für den Fall, dass man ein Gemüse zu Hause hat, aber die Idee zur Zubereitung fehlt. Allerdings sind diese Spezialseiten nicht im Inhaltsverzeichnis vertreten, weshalb es schwierig ist, sie wiederzufinden. Die zwei Lesebändchen könnten dabei ein wenig Abhilfe schaffen.

Die einzelnen Rezepte sind individuell gestaltet. Auf einer Seite befindet sich der Text, auf der anderen Seite ein Foto. Manchmal liegt das Bild auch im Hintergrund und nimmt die gesamte Doppelseite ein.  Der Text besteht aus der Überschrift, einem kleinen Einleitungstext, den Zutaten und den nummerierten Zubereitungsschritten. Dazu kommen die Anzahl der Personen sowie die Zubereitungszeit. Weitere Elemente, die variiert werden, sind ein kleiner Dialog, ein Zitat und Schritt-für-Schritt-Fotos. Jede Doppelseite hat ihren eigenen Charakter und ist interessant anzuschauen. Insgesamt lässt sich das Layout der „Greenbox“ am besten als kreatives Chaos beschreiben. Es wirkt jung, ist bunt und mit kleinen gekritzelten Zeichnungen aufgelockert. Das Buch ist allem Anschein nach auf Umweltpapier gedruckt. Häufig ist der Autor selbst auf Fotos zu sehen – selbstverständlich nutzt er seine Bekanntheit, um für das Gemüsekochbuch zu werben.

Die „Greenbox“ bietet ein großes Angebot an Rezepten. Bei vielen Gerichten werden Varianten vorgeschlagen – Tim Mälzer möchte dazu einladen, selbst kreativ zu werden. Er schlägt sowohl übliche Gerichte wie „Klassisches Kartoffelgratin“ als auch experimentelle Sachen wie „Grüner-Spargel-Kroketten mit Blutorangen-Mayonnaise“ und „Amalfi-Zitronensalat mit Ricottakeulchen“ vor. Die Rezepte wirken in ihrer ganzen Aufmachung so rund, dass gar nicht auffällt, dass Fleisch und Fisch „fehlen“. Die Infoseiten liefern das nötige Wissen rund um die Gemüseküche, sind aber auch nicht überladen. Lediglich in der Rubrik „Küchenhelfer“ hätte Platz gespart werden können: Eine Liste hätte wohl gereicht, da ein Foto von einem Kochlöffel doch eher überflüssig ist.

Zuletzt bleibt noch zu erwähnen, dass es eine kluge Taktik des Autors ist, das Wort „vegetarisch“ nicht zu verwenden. Natürlich legt der Name „Greenbox“ diesen Zusammenhang nahe und Vegetarismus ist sowieso längst weit verbreitet. Dennoch hält das Wort auf einem Buchumschlag bekennende Fleischliebhaber womöglich direkt davon ab, überhaupt einen Blick in das Kochbuch zu werfen – und das wäre schade, da es selbst für Nicht-Vegetarier ein Gewinn ist.

Kochbuchfazit

Tim Mälzers „Greenbox“ ist ein buntes, vielfältiges Kochbuch mit Rezepten, die Fleisch und Fisch einfach nicht nötig haben. Verpackt ist das Ganze in einem modernen, ansprechendem Äußeren, das gleichzeitig übersichtlich ist. In der eigenen Kochbuch-Bibliothek hat die „Greenbox“ auf jeden Fall einen Platz verdient!


Greenbox

Tim Mälzers grüne Küche

Autor: Tim Mälzer
ISBN13: 9783442392438
Erstveröffentlichung: 2012
Fotograf: Matthias Haupt
Gebundene Ausgabe, 272 Seiten



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