Vegetarisch kochen für jeden Tag
Für jeden Tag

Vegetarisch kochen


Eine umfangreiche Sammlung alltagstauglicher aber garantiert nicht langweiliger vegetarischer Gerichte.

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Kochbuch-Rezension

Die Anschaffung dieses Buches war einem konkreten Anlass geschuldet.

Wir sind keine Vegetarier, ernähren uns aber (erstaunlicherweise sogar völlig unbewusst) immer mehr fleischlos. Nicht weil wir Fleisch nicht mögen – es schmeckt uns (freilich soweit die Qualität und die Herkunft stimmen) noch immer sehr und wir möchten es nicht missen.
Gleichwohl haben immer mehr fleischlose, abwechslungsreiche Essen Einzug in unser Familienleben gehalten, so dass wir Fleisch auch nicht vermissen.

Auch bei unseren Festen, die wir für unsere Familie und Freunde gestalten, hat sich Fleisch über die Jahre hinweg immer mehr von einer Hauptkomponente zu einer „Beilage“ gewandelt. Habe ich früher noch überlegt, welche Extraportion ich für meine sich vegetarisch ernährende Freundin zurechtstellen kann, schöpft diese nun aus dem Vollen und unsere (noch immer zahlenmäßig weit überlegenden) Fleisch essenden Freunde greifen nach Herzenslust auch bei allen vegetarischen Speisen zu, deren Zahl stetig zunimmt.

Außer Ottolenghis „Genussvoll vegetarisch“ besaß ich bislang kein „rein“ vegetarisches Kochbuch. Inspirationen für vegetarische Gerichte habe ich mir zumeist aus dem Internet geholt – hier gibt es hinreißende und inspirierende vegetarische Blogs.

Da sich nun aber für einige Wochen eine Austauschschülerin bei uns einfand, die Vegetarierin ist, wollte ich das Ganze etwas überlegter und planvoller angehen.

Beim Stöbern nach entsprechenden Kochbüchern stimmte mich die Kombination „GU“, „Tanja Dusy“ und der Titel „Vegetarisch kochen: Für jeden Tag“ erwartungsfroh:

  • Kochbücher von GU habe ich etliche, die sich bislang immer als solide, zuverlässige Ratgeber erwiesen haben.
  • Von Tanja Dusy haben neben einigen Küchenratgebern gerade die „Sommerküche“, die „Winterküche“, das „Indien (Für die Sinne)“- Buch und das „Frankreich-Buch“ in meiner Küche für großes Koch- und Backvergnügen gesorgt. Entsprechend verbinde ich mit dieser Autorin Erfahrung, fundierte Rezepte und eine vielfältige Auswahl.
  • „Für jeden Tag“ – genau das wollte ich mit Blick auf unsere geänderten Lebensumstände, keine Geschmacksexplosionen à la Ottolenghi sondern eine umfassende Sammlung möglichst unproblematisch umzusetzender vegetarischer Gerichte, die zu unserem Alltag (im wahrsten Sinne des Wortes) gehören aber gleichwohl abwechslungsreich sein sollten.

Das Kochbuch

Das mit einem Hardcover-Einband versehene Buch ist von seiner Aufmachung her ansprechend gestaltet.
Das Format von 21,5 cm x 26,5 cm ist eher ungewöhnlich, so dass das Buch aufgeschlagen etwas mehr Platz einnimmt, allerdings klappt es so beim Gebrauch auch nicht wieder von alleine zu und liegt auch beim Durchblättern schön in der Hand.
Die Papierqualität ist – wie von dem Verlag nicht anders zu erwarten -  hochwertig.

Über zehn Seiten hinweg werden übersichtlich und gut verständlich die Basisprodukte der vegetarischen Küche vorgestellt.

Danach gliedert sich das Buch in folgende sechs Kapitel:

  • Salate & Dressings
  • Saucen, Dips & Brotaufstriche
  • Vorspeisen & Snacks
  • Suppen & Eintöpfe
  • Hauptgerichte
  • Süßes & Dessert.

Dem schließt sich ein umfangreiches Register an, wobei die veganen Rezepte noch einmal gesondert aufgeführt werden.

Insgesamt finden sich über 160 Gerichte nebst diverser Variationsvorschläge.

Erfreulicherweise ist jedes Rezept bebildert – die Fotos von Ulrike Holsten, die bereits mehrfach für den Verlag gearbeitet hat, sind wunderschön, abwechslungsreich und stimmungsvoll. Wer sich hier einen Eindruck verschaffen möchte, besuche ihre Internetseite: www.ulrike-holsten.de

Die Rezepte sind jeweils klar strukturiert. Nach der Auflistung der einzelnen Zutaten finden sich Angaben zur Anzahl der Portionen, zur Zubereitungszeit sowie zu den kcal.

Dem schließen sich die einzelnen Zubereitungsschritte an – Schritt für Schritt wird selbst für Anfänger nachvollziehbar aufgezeigt, was es zu beachten gilt.
Erfreulich sind zudem die Kombinationsvorschläge, die jeweils am Ende einiger Rezepte zu finden sind.

In gewohnter GU-Qualität, insbesondere aber dank der sehr erfahrenen Autorin kam ich mit der Umsetzung der Gerichte durchweg gut zurecht, wobei mich vor allem die fleischlosen Varianten hier an sich gängiger Gerichte besonders reizten.

Kochbuchfazit

Das Buch ist sehr ansprechend gestaltet, vernünftig, hilfreich und hat mich über Wochen tagtäglich zuverlässig begleitet – immer wieder habe ich in ihm geblättert, Gerichte geplant, zusammengestellt, diese erfolgreich umgesetzt.

Trotz der aufgezählten Qualitäten des Buches möchte ich meine Gesamteinschätzung gleichwohl mit einem kleinen ABER versehen – wobei dieses genau genommen weniger das Buch als solches sondern vielmehr die hinter diesem stehende Konzeption des Verlages betrifft.

Letztlich durch einen Zufall stieß ich auf folgendes:
Sechs Monate nach dem Erscheinen des Buches waren nahezu alle (!) Rezepte auf der von dem Verlag betriebenen Internetseite www.kuechengoetter.de zu finden.
Bei dem u.g. Link zur Leseprobe findet sich auch das vollständige Register mit den Rezepttiteln – gibt man diese bei „kuechengoetter.de“ ein, erscheinen im Internet die Originalfotos aus dem Buch (freilich teils verkleinert) nebst der Originalrezepte.
Dies erklärt auch die obigen Links bei den Gerichten und dass hier ausnahmsweise anders als bei unseren sonstigen Hüttenhilfe-Rezensionen keine gesonderten Rezepte zu finden sind.

Dies habe ich bislang bei keinem anderen der von mir rezensierten Bücher in dieser Form erlebt.

Abgesehen davon, dass ich nun auch andere aktuell erschienene GU-Bücher daraufhin überprüfen werde, stimmte mich dies doch etwas nachdenklich über Kochbücher, Kochbuchverlage, Blogs und Rezeptsammlungen im Internet.

Gerade mit Blick auf den konkreten Anlass, der zu der Anschaffung des Buches geführt hat, wollte ich es bequem und leicht haben und habe in einer für viele alltäglichen Situation, die für mich doch etwas Besonderes war, erstaunlicherweise offenbar doch noch zu wenig auf das Internet/ Blogs zurückgreifen wollen.

Und natürlich macht ein Themenkochbuch durchaus Sinn durch die Zusammenstellung, Auswahl und Zuordnung von Gerichten. Dies kann eine bloße Rezeptsammlung alleine regelmäßig nicht bewerkstelligen.

Jedenfalls rückblickend betrachtet hätte ich das Buch aber gar nicht zwingend gebraucht, sondern hätte einfach nur etwas „pfiffiger“ sein müssen, indem ich das Inhaltsverzeichnis der online zu findenden Leseprobe einfach mit den Rezepten bei den Küchengöttern abgestimmt hätte.

Entsprechend bleibt für mich als Abschluss:
Jedenfalls die Anschaffung eines „Themenkochbuchs“ zum Eigengebrauch werde ich in Zukunft doch etwas kritischer überdenken.
Als Geschenk oder aber als Grundstock einer Kochbuchsammlung eignen sich die Themenkochbücher aber gleichwohl hervorragend.


Vegetarisch kochen

Für jeden Tag

Autor: Tanja Dusy
ISBN13: 978-3833825217
Erstveröffentlichung: 2012
Leseprobe: Link zur Leseprobe
Website: Link zur Website
Fotograf: Ulrike Holsten
Hardcover, 240 Seiten



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